Der Bliesseme Rohmedräjer Bliesheimer Rohmedräjer Club e.V.
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Der Brand von Bliesheim im Jahre 1790 Oder: Wie entstand der Name: „Bliesheimer Rohmedräjer“? Vorwort: Der geschichtliche Hintergrund, der zum Namen „Bliesheimer Rohmedräjer“  führte, beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Überlieferung der Ereignisse aus dem Jahr 1790 wurden in zwei unterschiedlichen Erzählungen wiedergeben, doch sind wir der Meinung, dass die nachstehende Geschichte der Wahrheit am nächsten kommt.Im 18. Jahrhundert war Bliesheim ein kleines Straßendorf, das vorwiegend aus einer langen Straße (der heutigen Frankenstraße) und einigen Gässchen, die zur Erft führten, bestand. Die Straßen wurden von dicht aneinander gebauten Fachwerkhäusern, die überwiegend mit Stroh gedeckt waren, gesäumt. Die Menschen, die dort lebten, verdienten ihren Lebensunterhalt als Tagelöhner bei den Gutsbesitzern und erhielten bei harter Arbeit sehr wenig Lohn. Da dieser Verdienst nicht zum Überleben ausreichte, betrieben sie noch eine kleine Landwirtschaft, aus deren Erträgen sie sich weitestgehend selbst versorgten. Größere Hofanlagen waren der Fronhof (ein Gutshof), der Kallenhof und die Bliesheimer Mühle.
Die überlieferte Geschichte (Zusammenfassung des Berichts aus der Dorfchronik von 1936)  Im Jahr 1790, in der Woche vor Pfingsten, stand ein altes Mütterchen am Herd und erhitzte in einer Pfanne auf offenem Feuer Rüböl. Durch ihre Unvorsichtigkeit löste sie eine Katastrophe aus. Das Feuer schlug in die Pfanne, so dass das heiße Öl sofort entflammte. In ihrer Not nahm das alte Mütterchen die Pfanne vom Herd und wollte diese im Hof löschen. Doch durch die Sommerhitze schlugen die Flammen bis zum  pulvertrockenen Strohdach empor und entfachten ein schreckliches Feuer. In Sturmeseile raste das Feuer, begünstigt durch den Wind, die lange Straßenzeile entlang und machte erst hinter dem letzten Haus halt. Nur die freistehenden  Häuser, wie die Kirche, der Fronhof, die Mühle und die Häuser auf dem Pesch blieben von der Feuersbrunst  verschont. Insgesamt blieben von 132 nur 16 Häuser erhalten. Weiter wird berichtet, dass eine aus den Flammen gerettete Frau unmittelbar danach einem neuen Erdenbürger das Leben schenkte. Wie viele Menschen aber bei diesem Unglück verletzt wurden oder zu Tode kamen, ist nicht genau überliefert. In der Bliesheimer Dorfchronik aus dem Jahre 1936 werden zwei Todesopfer erwähnt. Die vom Unglück Betroffenen fanden gastliche Aufnahme in den verschonten Häusern und in den umliegenden Dörfern.
Die Entstehung des Namens „ Rohmedräjer“  Viele Einwohner begannen sofort auf der verbrannten Erde Notunterkünfte zu errichten. Dazu schlugen sie im benachbarten Wald Bäume und trugen die Stämme auf den Schultern ins Dorf. Diese Transporttechnik war notwendig geworden, da fast alle Karren und Pferdewagen den  Flammen zum Opfer gefallen waren. Der Wiederaufbau dauerte Monate und Betroffenen mussten lange warten,   bis die Häuser hergerichtet und bewohnbar waren. Holz war damals das für Fachwerkhäuser wichtigste Baumaterial. Für den Wiederaufbau des Dorfes wurden hiervon große Mengen  benötigt. Kam man in dieser Zeit nach Bliesheim, so sah man häufig Männer, die Stämme auf den Schultern trugen und  vom Wald in Richtung  Bliesheim unterwegs waren. Die Männer, die damals die Holzstämme auf ihren Schultern schleppten, wurden in Mundart „Rohmedräjer“ genannt. Dieser Name wurde von den Besuchern des Ortes bald spöttisch als: „Bliesheimer Rohmedräjer“ verwendet. Doch heute sind die Bliesheimer stolz auf ihren Rohmedräjer und so ziert die Bliesheimer Symbolfigur seit der 950-Jahrfeier die Spitze des Bliesheimer Wappenbaums und die Standarte der Dorfgemeinschaft Bliesheim. Der Platz hinter dem Wappenbaum trägt die amtliche Bezeichnung „Rohmedräjerplatz“ und es gibt unter dem Namen „Rohmedräjer-Club Bliesheim e.V.“ einen Verein, der sich für die Pflege heimischen Brauchtums und zur Verschönerung des Ortes Bliesheim einsetzt. Doch als erster Bliesheimer Verein führt die Karnevalsgesellschaft bereits seit 1954 den Rohmedräjer in ihrem Vereinswappen und auf ihrer Vereinsstandarte.                                                                                                                                                                      zurück